Erster Garten für chinesische Arzneipflanzen in der Schweiz eröffnet

    Am 30. August 2016 hat die ZHAW in Wädenswil zusammen mit der Schweizerischen Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin den ersten Garten für chinesische Arzneipflanzen in der Schweiz eröffnet. Als Lerngarten dient er künftigen TCM-Berufsleuten und ist als Teil der Gärten im ZHAW-Campus Grüental für Interessierte frei zugänglich.

    (Bild: zVg) Im Garten wurden verschiedene Lebensbereiche auf engstem Raum aufgebaut – das chinesische Hochland beispielsweise als metallgefasstes Hochbeet.

    Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wird nicht nur in China, sondern inzwischen weltweit praktiziert. Die dafür verwendeten Pflanzen sind bei uns jedoch noch weitgehend unbekannt. Im ersten Lern- und Forschungsgarten für TCM-Pflanzen in der Schweiz wurde deshalb auf rund 1000 Quadratmetern ein Grundsortiment von über 100 Pflanzenarten angepflanzt, das mit der Zeit auf 200 Arten erweitert werden soll. Der Garten wurde in Kooperation mit der Schweizerischen Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin (SBO-TCM) und verschiedenen privaten Partnern auf dem Campus Grüental der ZHAW in Wädenswil realisiert. Die Partner bilden zudem ein Netzwerk von Fachwissen auf hohem Niveau. ZHAW und SBO-TCM planen, mit regelmässigen Symposien und Diskussionsveranstaltungen eine Plattform zum Austausch über die TCM-Arzneipflanzen in der Schweiz zu schaffen.

    Medizinalpflanzen zum Anfassen
    Die Sammlung unterstützt künftige Berufsleute der TCM, die Vielfalt der verwendeten Arznei¬pflanzen besser kennen zu lernen. Sie ist aber auch für die Öffentlichkeit frei zugänglich und lädt alle Interessierten zum Erforschen und Entdecken ein. Die exotischen Pflanzen entführen in eine andere Welt und wecken die Neugierde an dieser pflanzenbasierten Heilmethode.

    Fernöstliche versus Schweizer Gartenkultur
    «Es war eine Herausforderung, eine thematische Sammlung von Pflanzen aus einem anderen Kontinent und Kulturkreis bei uns sinnvoll zu präsentieren», so Regula Treichler, Kuratorin Gärten & Pflanzensammlungen an der ZHAW. «Denn einerseits soll der TCM-Garten den harmonischen Charakter eines chinesischen Gartens aufweisen, andererseits muss er ins Umfeld der verschiedenen Gärten im Grüental passen.» Als Ordnungsprinzip wurden die TCM-Pflanzen entsprechend ihren ökologischen Ansprüchen nach Lebensbereichen geordnet, die den Standorten in ihrer Heimat China nahe kommen.

    Bezug zur eigenen Gesundheit
    Der neue Garten ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einen Zugang zur chinesischen Heilpflanzentradition. «Die Pflanzen spielen in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine wichtige Rolle – sie sind Grundlage und Teil einer umfassenden Philosophie», sagt Nina Zhao-Seiler, Initiantin  und fachliche Beraterin des Gartens und TCM-Therapeutin beim Berufsverband SBO-TCM. «Deren Prinzipien und Methoden bilden eine Alternative zu anderen medizinischen Heilpraktiken.»

    Informationen zum neuen TCM-Medizinalpflanzengarten:
    www.tcm-garten.ch

    pd

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